Gestern habe ich einen denkwürdigen Life-Hack vollbracht. Das heißt, ich habe enormen Aufwand betrieben für ein minimales Ergebnis, das Ganze aber sorgfältig dokumentiert und werde es jetzt veröffentlichen. Seid froh, dass ich WordPresser bin und kein Youtuber, so bleibt Euch einiges Gelaber erspart.
Angefangen hat alles mit einem Ausflug zum Badesee. Nach einer längeren Schwimmrunde ging ich ein wenig schnorcheln. Zwar hatte ich meine Angeberflossen dabei, aber zur ultimativen Selbstdarstellung fehlte eindeutig die Boje mit Taucherflagge, welche die Anwesenheit todesmutiger Menschen unter Wasser signalisiert. Unter der Woche ging ich zum Tauchladen und ließ mir solche Bojen vorführen. Nachdem der freundliche Verkäufer alle verfügbaren Modelle ausgepackt und vorgeführt hatte, fiel mir ein, dass ich ja stolzer Besitzer einer Schwimmboje bin, der nur das Fähnchen fehlt. Somit hatten zwei Leute nachmittags was zu tun: der Verkäufer konnte seine Bojen wieder sortieren und ich mir überlegen, wo ich so eine Fahne herbekomme. Ein Blick ins Internet zeigte, dass es die nur in fester Verbindung mit der Boje gibt, ich musste also selber basteln. Wasserfest sollte sie sein, so die erste Vorgabe. Dazu leicht und ohne spitze Enden. Im Schreibwarenladen besorgte ich einen roten Schulheftumschlag und in der Garage fand ich das restliche Material. Danach durfte ich noch ein paar Mal zum Schreibwarenladen, aber dazu später mehr.
Hier das wichtigste Material nebst Werkzeug kurz vor Arbeitsbeginn:
Von links im Uhrzeigersinn: Blumendraht, Plastikdeckel, Hefteinband, Schneidbrett, Kabelcutter, Schere, Messer, Holzperle, Lenkerstopfen, Bremszugaußenhülle, alternativer Lenkerstopfen.
Als erstes bekam der Plastikdeckel zwei Ausschnitte für den Gurt.
Den Lenkerstopfen habe ich unter Missachtung aller Sicherheitsvorschriften durchbohrt.
Wichtig: nur Markenware verwenden!
Als Nächstes zog ich eine Schlaufe aus Blumendraht durch die Zughülle.
Das Ende umwickelte ich mit Tape, so dass es satt in den Lenkerstopfen passt.
Ein zweites Stück Zughülle hält die Schlaufe unter dem Deckel.
Am oberen Ende kommt die Holzperle zum Einsatz. Dahinter habe ich den Draht verzwirbelt, damit er schön unter Zug steht und die Konstruktion hält. Ein Kabelbinder soll das Fähnchen schön aufspreizen.
Dann kam der knifflige Part: offenbar gibt es keinen Kleber aus der Tube, der dieses Material zuverlässig verklebt.
Also bin ich zurück in den Laden und habe doppelseitiges Klebeband besorgt.
Heftklammern sorgen für Redundanz.
Der weiße Balken besteht auch aus Klebeband. So sieht das Teil auf dem Tisch aus:
Und so an der Boje:
Die Materialkosten für die Konstruktion sind nur knapp doppelt so hoch, wie die billigste Boje samt Flagge kostet. Dafür habe ich jetzt einen Vorrat an Tuben und Klebeband. Über die Arbeitszeit breite ich verschämt den Mantel des Schweigens.
Sehr schön.
Glückwunsch zu dieser genialen DIY-Idee. Und der detaillierten Beschreibung der Umsetzung.
Hab wieder was gelernt: Im Vergleichsfall lieber kaufen statt selber machen. 🙂